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Autor Thema: OSX-Mundspüllösung  (Gelesen 77 mal)

NowakS

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  • Beiträge: 1
OSX-Mundspüllösung
« am: Gestern um 10:26:30 »
Wir haben folgende Rezeptur von einer onkologischen Ambulanz erhalten:

OSx - Suspension 110g
0,2g Oxetacain
15B Sucrabest Granulat
75g Aqua ad iniect
10g Glycerol 85%
1g Hydroxyethylcellulose
0,14g Kaliumsorbat
0,2g Saccharin-Na
1T Pfefferminzöl
1T Himbeeraroma
Dosierungsanweisung: Aufschütteln, 5ml in kleinen Schlucken trinken

Eine ähnliche Rezeptur ohne Sucrabest ist aus dem Klinikum Hanau bekannt.
Kann man Sucrabest ohne Probleme einarbeiten?

Zur Konservierung würde ich 0,14g Citronensäure ergänzen.
Wie lange wäre die Haltbarkeit?

Danke


Achim Marliani

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  • Beiträge: 618
    • rezepturdoku.de
Re: OSX-Mundspüllösung
« Antwort #1 am: Heute um 09:32:29 »
Hallo NowakS,

aus eigenen Erfahrungen heraus kann ich das nicht beantworten. Da es aber unter dem Handelsnamen Sucrafet-O so eine Suspension im Ausland als FertigAM gibt, denke ich mal, ds das relativ problemlos funktionieren wird.

Gruß
Achim Marliani

florapo

  • Mitglied
  • Beiträge: 67
Re: OSX-Mundspüllösung
« Antwort #2 am: Heute um 09:36:30 »
Ich kann hier nur theoretische Ansätze bieten, praktische Erfahrung habe ich nicht.

In Indien scheint ein Fertigarzneimittel mit Sucralfat und Oxetacain im Handel zu sein, hierzulande war in der Vergangenheit ein FAM mit Oxetacain, Algeldrat und Magnesiumoxid zugelassen, insofern würde ich eine gewisse Stabilität annehmen. Eine lange Haltbarkeit wird hier ohnehin nicht benötigt. Die Dosierung (1-3xtgl. 5ml ?) scheint für beide WS in den Dosisrahmen zu passen.

Bisher sind meines Wissens alle Versuche, für Sucralfat eine Wirksamkeit bei Strahlen- oder Chemotherapie- induzierter Mukositis nachzuweisen, gescheitert.

Das Sucralfat wird den pH wahrscheinlich ins Basische heben. In diesem Fall ist die Konservierung mit Sorbinsäure unmöglich. Eine pH-Korrektur mit Citronensäure ist zwecklos, da stets ein großer "Vorrat" ungelösten Sucralfats bereit steht, wir also mit sukzessiver Citronensäurezugabe nur das Aluminium bioverfügbar machen [...], und den Wirkstoff zerstören.

Der ggf. basische pH würde das Oxetacain ausfällen, wie in ähnlichen Rezepturen vom Lidocain bekannt, das stellt erstmal per se kein Problem dar, der Hinweis zum kräftigen Schütteln vor der Anwendung sollte nicht fehlen.

Zur Hydroxyethylcellulose fehlt die Angabe der Nominalviskosität; das Klinikum Hanau scheint (lt. DAC/NRF-Rezepturenfinder) Natrosol 250 G / Hydroxyethylcellulose 250 zu verwenden.

Zur Konservierung würde ich, sofern der pH von aufgeschlämmtem Sucrabest sich < 8 einstellt, 1g Methyl-4-hydroxybenzoat-Konzentrat 150 mg/ml (NRF S.34.) zusetzen.

Zur Haltbarkeit: Sofern eine wirksame Konservierung verwendet wird, halte ich zwischen 4 Wochen und 6 Monaten für denkbar. in Anbetracht der Reichdauer von vermutlich knapp einer Woche (3xtgl.?) würde ich vier Wochen wählen.
« Letzte Änderung: Heute um 10:15:30 von florapo »