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Autor Thema: gemischte Salbengrundlage aquos/leniens + Neomycin  (Gelesen 7623 mal)

Marke

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gemischte Salbengrundlage aquos/leniens + Neomycin
« am: 16. Juli 2012, 16:06:43 »
ich habe hier noch aktuell folgende VO vorliegen:

Neomycin 0,5
Ol. Silic. 5,0
Ungt. emuls aquos.
Ungt Leniens aa ad 50,0

hier werden wennn ich das richtig sehe zwei Salbensysteme vermengt. Ehrlich ist mir das Ergebnis v d. Struktur her ( des sich ergebenden Salbensystems) unklar.
Neomycin ( der \"Autor\" meint wohl Neomycinsulfat )wird hier wohl zum grössten Teil suspendiert vorliegen, womit der pH-Bereich v. 7-8 nicht relevant wäre.Ob wir das Silkonöl in irgendeiner der beiden Fettphasen zum Schluss wiederfinden wäre auch interessant.

Wir haben diese Zubereitung bereits mehrfach früher f. d. gleichen Pat. im Topitec im  guten Glauben und im Sinne d Pat. angefertigt.
Direkte Herstellungsprobleme was das optische Erscheinungsbild des sich aus dem Topitec ergebenden Produktes gab es eigentlich nicht, aber ich denke wir waren oft bislang etwas blauäugig was stabile u. passige Zubereitungen betrifft. Die max. Haltbarkeit des Neomycins u. d. Zubereitung fällt mir schwer abzuschätzen.

Danke f. Kommentare

Wolf

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Aw: gemischte Salbengrundlage aquos/leniens + Neomycin
« Antwort #1 am: 16. Juli 2012, 17:38:22 »
Neomycinsulfat löst sich recht gut in Wasser und wird deshalb auch in der
hydrophilen Außenphase der O/W-Creme gelöst vorliegen.
Neomycinsulfat gehört zu den kationischen Wirkstoffen und wird mit dem
Natriumcetylstearylsulfat in Ungt. emlsific. aquos. in einer Jonen-Reaktion
zu einem neuen Salz reagieren. Damit verliert das Antibiotikum seine Wirkung
und der Teil des Emulgators, der in diese Reaktion einfließt, funktionslos.
Eine daraus resultierende Instabilität wird nicht zu sehen sein, weil Ungt.
emuls. aq. im Überschuß vorhanden ist.
Eine O/W - Creme mit einer W/O-Creme zu mischen, stellt sowohl aus therapeutischer als auch aus galenischer Sicht einen \"Kunstfehler\" dar. Häufig
steckt dahinter der Gedanke des Verordners, die wasserreiche und fettarme
O/W-Creme mit der W/O-Creme \"aufzufetten\".
Sinnvoller wäre es, die Basiscreme DAC hier einzusetzen, da sie etwas mehr Fett (= 33 %) als eine klassische O/W-Creme enthält. Durch das Silikonöl
kommt es zu einer weiteren Auffettung der Rezeptur und so zu einer Über-
gangssituation von einer ambiphilen hin zu einer lipophilen Creme.

Marke

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Aw: gemischte Salbengrundlage aquos/leniens + Neomycin
« Antwort #2 am: 17. Juli 2012, 09:02:32 »
seh ich das richtig, das die Konzentration an Neomycinsulfat oberhalb der Normdosis liegt ( ich finde hier 0,5% als Normdosis in der Literatur  und errechne für die Rezeptur 1%) ?

Ergänzung: nach schriftlichen Zufaxen einer alternativ Rezeptur mit DAC, Ol. Sil. u. dem Hinweis auf die Dosis an Neomycin kam die sehr freundliche tel. Rückantwort, das bitte mit DAc Basiscreme u. der Hälfte an Neomycin herzustellen.
Gibt doch erfreulicherweise wirklich nette Dermatologen.

Uehren

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Aw: gemischte Salbengrundlage aquos/leniens + Neomycin
« Antwort #3 am: 03. August 2012, 08:04:43 »
besteht das Problem zwischen Neomycinsulfat und dem Natriumcetylstearylsulfat auch dann noch, wenn ich \"nur\" ungt. emulsific. nehme?

Denn ohne Wasser dürfte die Ionenaktivität doch gegen null gehen?

Wolf

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Aw: gemischte Salbengrundlage aquos/leniens + Neomycin
« Antwort #4 am: 03. August 2012, 16:24:25 »
Das sehen Sie ganz richtig. In wasserfreien Vehikelsystemen können keine Jonen-
Reaktionen ablaufen

Die Dosierung von Neomycinsulfat wird in der Literatur (Niedner,Ziegenmeyer, Dermatika) mit o,5 - 1 % angegeben.