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Autor Thema: Cloderm Creme mit clotri. und Urea  (Gelesen 6615 mal)

Adler-Apo

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Cloderm Creme mit clotri. und Urea
« am: 08. August 2013, 08:37:35 »
Guten Morgen,

habe heute eine Rezeptur erhalten in der
Clotrimazol und Urea mit Cloderm Creme verarbeitet werden sollen (Nagelaufweichcreme).

Muß ich diese Rezeptur eigentlich zusätzlich mit einem Puffer versehen?

Wenn ja, nehme ich dazu den Lactat-Puffer?

Würde mich über eine Antwort sehr freuen....Mit freundlichen Grüßen

Kuplent

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  • Beiträge: 645
Aw: Cloderm Creme mit clotri. und Urea
« Antwort #1 am: 08. August 2013, 09:17:36 »
Hallo,

Versuche es so kurz wie möglich:

Sehr hohe Urea-Konzentrationen müssen Sie nicht puffern. Geben Sie mal die Rezeptur komplett an, so tappt man ja im Dunkeln. Puffern mit Lactatpuffer wäre auch aus anderem Grund nicht zielführend. Stellt pH 4,2 ein. Das tötet das Clotrimazol. Vestehe ich das richtig: Da soll zusätzlich noch Clotrimazol mit rein, obwohl Cloderm Creme das a priori enthält?

Das abzuklärende Problem ist die Löslichkeit des Harnstoffs in der Grundlage. Wieviel Wasser enthält die prozentual? Ist Sie ein W/O oder O/W-System? Davon hängt die Herstellungsmethodik ab. Die Wassermmenge sollte die Harnstoffmenge definitiv deutlich übersteigen, um Löslichkeitsprobleme und Kristallwachstum vorzubeugen. Ergo: Nachforschen beim Hersteller (fragen Sie da am einfachsten mal nach, ob es Rezepturempfehlungen diesbezüglich gibt)

Schöne Grüße

Petra Schwenk

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  • Beiträge: 2
Aw: Cloderm Creme mit clotri. und Urea
« Antwort #2 am: 22. August 2013, 15:11:47 »
Zitat von: \"Kuplent\" post=6057
Hallo,

Versuche es so kurz wie möglich:

Sehr hohe Urea-Konzentrationen müssen Sie nicht puffern. Geben Sie mal die Rezeptur komplett an, so tappt man ja im Dunkeln. Puffern mit Lactatpuffer wäre auch aus anderem Grund nicht zielführend. Stellt pH 4,2 ein. Das tötet das Clotrimazol. Vestehe ich das richtig: Da soll zusätzlich noch Clotrimazol mit rein, obwohl Cloderm Creme das a priori enthält?

Das abzuklärende Problem ist die Löslichkeit des Harnstoffs in der Grundlage. Wieviel Wasser enthält die prozentual? Ist Sie ein W/O oder O/W-System? Davon hängt die Herstellungsmethodik ab. Die Wassermmenge sollte die Harnstoffmenge definitiv deutlich übersteigen, um Löslichkeitsprobleme und Kristallwachstum vorzubeugen. Ergo: Nachforschen beim Hersteller (fragen Sie da am einfachsten mal nach, ob es Rezepturempfehlungen diesbezüglich gibt)

Schöne Grüße

Wolf

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  • Beiträge: 1.953
Aw: Cloderm Creme mit clotri. und Urea
« Antwort #3 am: 25. August 2013, 11:05:59 »
Hallo Adler - Apotheke,

Ihre Rezeptur ist nicht plausibel, und zwar aus folgendem Grund:
1.) Clotrimazol ist zu hydrophil, als dass es in die Nagelmatrix penetrieren könnte. Nicht umsonst hat die Fa. Bayer in ihrem \"Canesten extra Nagelset\" Bifonazol eingesetzt, weil dieses Azolantimykotikum sehr viel lipophiler ist.
2.) Eine Resorption und eine Nagelerweichung durch Harnstoff (mind. 40 %) gelingt nur dann, wenn Okklusiv-Bedingungen herrschen. Das O/W - System in der Cloderm - Creme kann keine Okklusion erzeugen. Nur hydrophobe Salben schaffen eine totale Okklusion, W/O - Systeme nur eine mäßige Okklusion. Bei dieser O/W-Creme würde nur dann eine teilweise Okklusion entstehen, wenn nach der Applikation eine rundum abdichtende Plastikfolie angebracht würde.
3.) Wird eine solche Okklusion nicht \"künstlich\" geschaffen, wird nach der Applikation das Wasser aus der hydrophilen Außenphase der O/W - Creme verdunsten, eine übersättigte Lösung entstehen, aus der der Harnstoff in größeren Kristallen (als er vorher eingesetzt wurde) rekristallisieren wird.
Quintessenz: ohne jede Okklusion ist diese Rezeptur ein teures Placebo, also \"für die Katz\".

Einen schönen Sonntag noch
Gerd Wolf