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Autor Thema: Durchblick bei den Puffern?  (Gelesen 13579 mal)

Iris Dürr

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  • Beiträge: 26
Durchblick bei den Puffern?
« am: 10. Juli 2012, 19:53:30 »
Hallo!

Wer kann mich mal aufklären, wann und wie und in welchen Konzentrationen ich Phosphat-
Citrat-Puffer, Lactat-Puffer, Lactat-Citrat Puffer, etc anwenden sollte???
Irgendwie verliere ich gerade leicht den Überblick!
Für mehr Duchblick danke ich Euch jetzt schon!

Wolf

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Aw: Durchblick bei den Puffern?
« Antwort #1 am: 10. Juli 2012, 20:29:41 »
Alle genannten Puffer werden jeweils zu 5 % auf die Gesamtzubereitung bezogen
eingesetzt.
1.) Lactat - Puffer  pH 4,2  [1 % Ac. lact. + 4 % Natr.lact. 50%]
    Der Lactat - Puffer wird zur Stabilisierung von Harnstoff in wasserhaltigen
    Zubereitungen verwendet.
2.) Citrat - Puffer  pH 4,2  (siehe auch NRF 11.37. und 11.76.)
    Dieser Puffer wird bei Betamethason-17-valerat, Clobetasol-17-propionat und
    Dexamethason in wasserhaltigen Zubereitungen eingesetzt.
3.) Phosphat - Citrat - Puffer  pH 5
    [o,1 M-Citronensäure - Lsg. 48,5 ml + o,2 M-Dinatriumphosphat x 2 H2O - Lsg.
    51,5 ml]
    Dieser Puffer wird bei Metronidazol und Triclosan in wasserhaltigen Zubereitungen
    eingesetzt, sofern nicht bereits durch eine vorkonservierte Grundlage ein leicht
    saurer pH erzeugt wird.
4.) Phosphat -Puffer  pH 6
    Na2HPO4 x 12 H2O 2,26 g oder Na2HPO4 x 7 H2O 1,69 g, Citronensäure-monohydrat
    o,385 g, H2O 37,89 g, Propylenglycol 9,47 g
Dieser Puffer wird nur dann eingesetzt, wenn der Lactat - Puffer in wasserhaltigen
Harnstoff - Rezepturen zu sauer für andere gleichzeitig verordnete Wirkstoffe wäre.

Die Puffer 1 bis 3 sind nicht konserviert, müßten daher jeweils frisch hergestellt
oder bei Vorratsherstellung mit Propylenglycol o,14 % Kaliumsorbat konserviert werden.

Iris Dürr

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  • Beiträge: 26
Aw: Durchblick bei den Puffern?
« Antwort #2 am: 11. Juli 2012, 09:17:27 »
Vielen herzlichen Dank!

Das hat mir schonmal sehr geholfen und anderen bestimmt auch.
Bis zum nächstenmal!
Gruß I.D.

Klein

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  • Beiträge: 24
Aw: Durchblick bei den Puffern?
« Antwort #3 am: 24. Juli 2012, 18:47:53 »
Stimmt der Beitrag ist sehr hilfreich

Sandra 01

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  • Beiträge: 18
Aw: Durchblick bei den Puffern?
« Antwort #4 am: 15. August 2012, 14:48:17 »
Vielen Dank für diese Übersicht

Alt

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  • Beiträge: 36
Aw: Durchblick bei den Puffern?
« Antwort #5 am: 09. Januar 2013, 19:02:24 »
Der Lactatpuffer ist doch nicht mikrobiell anfällig, da kein Wasser enthalten ist.

Wolf

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  • Beiträge: 1.953
Aw: Durchblick bei den Puffern?
« Antwort #6 am: 10. Januar 2013, 08:10:07 »
Natürlich enthält der Lactat-Puffer Wasser. In eine wasserhaltige Zubereitung eingebracht müßte an eine Konservierung gedacht werden.
Man braucht den Lactat-Puffer nicht auf Vorrat herstellen, daher auch nicht konservieren, da er aktuell immer nach Bedarf in der jeweiligen Rezeptur direkt gemischt werden kann.

Alt

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  • Beiträge: 36
Aw: Durchblick bei den Puffern?
« Antwort #7 am: 10. Januar 2013, 18:31:55 »
Vielen Dank für die schnelle Antwort, Herr Wolf.

Nadja Engel-Winkinstern

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  • Beiträge: 53
Aw: Durchblick bei den Puffern?
« Antwort #8 am: 10. Januar 2013, 19:45:45 »
Muss man ein Puffer zugeben, wenn die Grundlage einen ähnlichen pH hat? z.B. Ungt.emulsif.aq. ist mit Sorbinsäure konserviert und hat einen ph von ca.5. Bei Metronidazol braucht man nicht zu puffern (habe es hier irgendwo gelesen). wie sieht es mit Dexamethason in der gleichen Grundlage aus? Reicht der pH-Wert der Grundlage aus, um Dexamethason zu stabilisieren?

Wolf

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  • Beiträge: 1.953
Aw: Durchblick bei den Puffern?
« Antwort #9 am: 10. Januar 2013, 22:21:26 »
Hallo Frau Engel-Winkinstern,

meiner Meinung nach nicht. Dexamethason ist mit Betamethasonvalerat von der Molekülstruktur her sehr nahe verwandt. Deshalb besitzt es auch ein ähnliches pH-Stabilitätsoptimum, nämlich pH 3 - 3,5. Dies wird bekanntlich mit dem Citrat-Puffer pH 4,2 eingestellt. Das Konservierungsmittel-Gemisch von Sorbinsäure und Kaliumsorbat in der Ungt. emulsific. aquos. hat keine Pufferkapazität. Nur mit einem Puffer kann man einen bestimmten pH-Wert auf Dauer konstant halten.

Gute Nacht ohne Rezeptur-Alpträume
G. Wolf