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Autor Thema: Ph-Wert-Einstellung  (Gelesen 17479 mal)

Petra Bohn

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Ph-Wert-Einstellung
« am: 02. Juli 2013, 10:16:39 »
Kann mir jemand helfen?

Ich sollte eine Razeptur mit:
Erythromycin 0,37g
Neribas Creme 30,0g
Aqua purficata 6,63g

anfertigen.

Nach Angaben der Firma ist Neribas mit Erythromycin kompatibel bis zu 2%, nur sollte man den pH-Wert mit Trometamol auf ph 8 einstellen; da Neribas Creme einen pH-Wert von 6,5 hat.

Wieviel Trometamol sollte ich zugeben damit der pH-Wert passt???

Galenik

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Aw: Ph-Wert-Einstellung
« Antwort #1 am: 02. Juli 2013, 10:30:07 »
Neribas ist ein Kosmetikum, nicht wahr? Damit ist eine Verarbeitung eh nicht statthaft...

Kuplent

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Aw: Ph-Wert-Einstellung
« Antwort #2 am: 02. Juli 2013, 11:11:23 »
Ich verlinke mal dahin:

http://rezepturforum.de/index.php/forum/rezeptur-und-defekturherstellung/4217-ketokonazol#4235

Habe den Inhalt des Threads aber nicht auf Richtigkeit überprüft.

Schöne Grüße


Neribas Creme ist ein wenig tricky, da es ein Carbomergel in der wässerigen Phase zur Stabilisierung enthält. Ich denke, dass das deshalb auf einen für die Grundlage stabilen pH vom Hersteller eingestellt wurde. Ansonsten muß ich dem Kollegen leider zustimmen. Ist ein Nichtarzneimittel.

Petra Bohn

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Aw: Ph-Wert-Einstellung
« Antwort #3 am: 02. Juli 2013, 11:19:06 »
Ja das mit dem Nichtarzneimittel ist mir schon bekannt, nur hat es auf einer Fortbildung gelautet man sollte dieses Nichtarzneimittel prüfen und die Vorschrift bekommt man von der Firma; dieses muß ich noch abklären. Die Firma hat auch die pH-Einstellung mit glaube 1N Naoh bzw Trometamol angegeben, damit die Creme 6 Wochen haltbar ist.

Kuplent

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Aw: Ph-Wert-Einstellung
« Antwort #4 am: 02. Juli 2013, 11:57:56 »
Ich kann Ihnen jetzt nicht aus dem Stegreif beantworten, ob Neribas nur pH-eingestellt oder auf einen bestimmten pH-Wert gepuffert ist. Sitze gerade zuhause, da Mittagspause. Wenn die Grundlage gepuffert ist, tun Sie sich schwer, das Ding zu verschieben. Sonst wäre so ein Puffer ja für die Katz. (will sagen: Ist dann vollkommen sinnbefreit)

Abgesehen davon, soweit ich mich recht entsinne, benötigt man im allgemeinen ziemlich wenig Trometamol (0,05g bis 0,1g auf 100g Grundlage - wobei wie gesagt allgemein, nicht speziell für Neribas) - Aufstreuen, Rühren, Messen - falls zu wenig, Prozedere wiederholen. Sollten Sie darüber hinausschießen mit 0,5%-Citronensäurelösung auf passenden pH retour holen. Funktioniert so auch nur bei O/W-Grundlagen, da sich das Trometamol in der äußeren Phase sofort löst. Geht aber nicht, wenn die Grundlage per se vom Hersteller gepuffert wurde.

Rufen Sie lieber den Verordner an und überzeugen ihn von der Hydrophilen Erythromycin-Creme NRF 11.77.

Schöne Grüße

Wolf

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Aw: Ph-Wert-Einstellung
« Antwort #5 am: 02. Juli 2013, 15:45:48 »
Nach den mir vorliegenden Rezeptur-Empfehlungen der Fa. Intendis sollen der Neribas - Creme (Erythromycin 0,6 g / 30 g) 0,75 g 1 n-NaOH-Lösung hinzu gesetzt werden, um einen pH von 8 (pH-Kontrolle!) zu erreichen.
Die Haltbarkeit ist mit 6 Wochen im Kühlschrank (!) oder 3 Wochen bei Raumtemperatur angegeben.

MfG
G. Wolf

Galenik

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Aw: Ph-Wert-Einstellung
« Antwort #6 am: 02. Juli 2013, 23:05:22 »
wenn die Firma Intendis natürlich eine Prüfvorschrift liefert und nachweisen kann, dass sie die Salbe nach AB herstellt, darf sie selbstverständlich verwendet werden. Die wenigsten Hersteller machen dies bisher. Wenn Intendis daran liegt, dass ihre Grundlage in Rezepturen verarbeitet wird (und offensichtlich gibt sie dazu ja Hinweise), dann könnte sie auch ein solches Zertifikat und eine Prüfvorschrift liefern. Da müssen Sie mal anklingeln. Und wenn Sie ein solches erhalten, dann bitte weiterleiten! :)

Zück

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Aw: Ph-Wert-Einstellung
« Antwort #7 am: 02. Juli 2013, 23:40:04 »
Sehr geehrter Kollege Wolf,

darf ich fragen von wann Ihre Rezepturempfehlung der Fa. Intendis (Austria) datiert ?
Mir liegt lediglich die (letzte) Rezeptur-Fibel von 2006 vor.
Jenapharm (nach Übernahme) äußert sich auf der Webseite dazu nicht.
Abgesehen davon scheint es im Ermessen der Krankenkassen zu liegen, ob solche Rezepturen
erstattet werden.
Auch wenn Wolff Basis Creme(R), Asche Basis Creme(R) u.a. z.B. bei den Hiperscan Analysen-Spektren gespeichert sind, heißt das noch lange nicht, daß der Pharmazierat damit einverstanden ist.
Im Zweifelsfall sind Rezepturen mit kosmetischer Grundlage abzulehnen, es sei denn, man unterzieht sich der Mühe einer umfassenden Analyse.
Die entsprechenden Firmen halten Ruhe und versorgen uns mit Analysenprotokollen und Anweisungen zur Micro-DC etc. Cui bono ? Für 5,-Euro ??

MfG

G.Zück

Wolf

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Aw: Ph-Wert-Einstellung
« Antwort #8 am: 03. Juli 2013, 10:10:16 »
Sehr geehrter Herr Kollege Zück,

mir liegen die Auflagen von 2006, 2005 und 2004 der Rezepturempfehlungen der Fa. Intendis Dermatologie GmbH, Berlin vor.
Der Interpretationsspielraum der Krankenkassen in Bezug auf Verwendung von Körperpflegemitteln in Rezepturen dürfte sicher von Kasse zu Kasse unterschiedlich sein. Mir sind dazu noch die Worte unseres BAK-Präsidenten Dr. Kiefer im Ohr, der auf einem Seminar im letzten November in Eschborn sagte, dass jedes Analysenzertifikat egal welcher Herkunft mit unserem pharmazeutischen Sachverstand auf seine Validität geprüft werden müsse.
Das eigentliche Problem sehe in der gleichfalls notwendigen Identitätsprüfung.
Dabei muss ein charakteristischer Inhalts- bzw. Hilfsstoff ausgewählt, isoliert und dann nachgewiesen werden. Ob das mit der normalen Ausrüstung einer Apotheke zu schaffen ist, halte ich zumindest für schwierig, wenn auch nicht für unlösbar. Ich habe verschiedene Firmen in jüngster Zeit darum gebeten, uns entsprechende Vorschläge zusammen mit dem Analysenzertifikat zuzusenden. Hier scheint es wohl noch Schwierigkeiten zu geben.
Es dürfte m.E. allerdings nicht so weit kommen, wie in NRW bei Revisionen schon passiert, dass der Pharmazierat von der Apotheke die Anschaffung eines IR-Geräts
verlangt hat.

MfG

G. Wolf

Kuplent

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Aw: Ph-Wert-Einstellung
« Antwort #9 am: 03. Juli 2013, 10:57:36 »
Vielleicht sollte man unserem Sachverstand auch zugestehen, Salbengrundlagen organoleptisch sicher detektieren zu können. Hier wird doch von den Anforderungen weit über das Ziel hinausgeschossen (habe das mal euphemistisch formuliert, um Ärger vorzubeugen). Auf was läuft das denn hinaus: Irgendwann wird man alles einstampfen, weil keiner die Vorgaben erfüllen kann. Die Defektur hat man ja schon beerdigt. Der pekuniäre Aspekt, den Herrn Zück eingebracht hat, ist leider nicht von der Hand zu weisen. Ist schlicht Realität.

Nachdenkliche Grüße

R. Kuplent