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Autor Thema: Kopfhaut  (Gelesen 9632 mal)

Michaela

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Kopfhaut
« am: 20. März 2013, 09:50:50 »
Hallo,
wir haben folgende Rezeptur eines Allgemeinmarztes vorliegen(Nachverordnung einer ursprünglich vom Hautarzt verordneten Zubereitung)
Acid sal  5,0
Clobetasol 0.1
Laureth  10,0
Octyldodecanol ad 100,0

Nach Hinterfragen haben wir die Info bekommen, dass mit Laureth Dehydol LS gemeint sei. Ich dachte zuerst, der Isopropanol wäre vergessen bei der Rezeptur und Laureth soll Polidocanol, also Laureth9, sein- was für mich eher einen Sinn gemacht hätte, also als Juckreiz stillender Stoff.
Kennt jemand diese Rezeptur?

Andrea Schumacher

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Aw: Kopfhaut
« Antwort #1 am: 20. März 2013, 13:36:35 »
Hallo,
diese Rezeptur liest sich wie NRF 11.134 (abwaschbares Salicylsäureöl) nur mit Clobetasol(prop?) statt Triamcinolonacet.
Gruß
Andrea

Michaela

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Aw: Kopfhaut
« Antwort #2 am: 20. März 2013, 14:01:51 »
Danke für den Tipp, NRF 11.85 u. 11.134 sind hilfreich,...dass ich da nicht selbst draufkam   :oops:
LG
Michaela

Wolf

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Aw: Kopfhaut
« Antwort #3 am: 23. März 2013, 18:25:26 »
Die Rezeptur ähnelt eher der NRF - Vorschrift 11.140., wobei in der Tat das Triamcinolonacetonid gegen Clobetasolpropionat ausgetauscht wurde.
Es gibt auch noch eine andere, österreichische Vorschrift, mit der ich in der Vergangenheit gute Ergebnisse erzielt habe. Falls Interesse daran besteht, kann ich sie im Detail beschreiben.

MfG
G. Wolf

Michaela

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Aw: Kopfhaut
« Antwort #4 am: 25. März 2013, 09:17:20 »
Hallo Herr Wolf,

vielen Dank für Ihre Nachricht.
Bei weiterer Recherche bin ich auch auf Vorschrift 11.140 gestoßen. Wie Sie schon sagen, nur Triam gegen Clobetasolprop. ausgetauscht. Herstellung hat gut geklappt und die Überschreitung des Clob. haben wir uns vorher vom Arzt bestätigen lassen.
Falls Sie Zeit haben, dürfen Sie mich gerne noch über die österreichische Vorschrift informieren.

MfG
Schimmeck

Wolf

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  • Beiträge: 1.953
Aw: Kopfhaut
« Antwort #5 am: 25. März 2013, 11:56:22 »
Hallo Frau Schimmeck,

die österreichische Vorschrift lautet:

Salicylsäure - Kopföl (10 %)  NFA (= Neues Formularium Austriacum)

Salicylsäure        10,o g
Ethanol 96 %        10,o g
Macrogol-8-stearat  10,o g
Isopropylmyristat   35,o g
Rektifiz. Erdnussöl 35,o g

In die Lösung von Salicylsäure in Ethanol 96 % kann noch ein Glucocorticoid zusätzlich gelöst werden. Diese Lösung stellt man zunächst bedeckt zur Seite.
Im Ethanol 96 % spielen unterschiedliche pH-Stabilitätsoptima keine Rolle.
Macrogol-8-stearat, Isopropylmyristat und Erdnussöl werden auf dem Wasserbad geschmolzen. Die Schmelze wird vom Wasserbad heruntergenommen und etwas
abkühlen gelassen. Dann wird die ethanolische Lösung hinzu gegeben. Tritt dabei eine Trübung auf, geht man noch einmal kurz aufs Wasserbad und erwärmt vorsichtig so lange, bis die Trübung verschwunden ist. Dann rührt man kalt bis zum Erreichen von Raumtemperatur und fügt zum Schluss den verdunsteten Ethanol hinzu.
Die fertige Zubereitung sollte in eine Quetschflasche mit Spritzeinsatz abgefüllt werden.
Das abwaschbare Salicysäure - Öl ist recht dünnflüssig und läßt sich daher punktgenau applizieren. Es ist mit warmem Wasser und nur mit wenig Shampoo aus den Haaren auswaschbar.
Ich habe damit in der Vergangenheit gute Erfahrungen bei Verordnern und Patienten gemacht.