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Autor Thema: Freie Hand bei Ohrentropfen  (Gelesen 16094 mal)

BiFi75

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Freie Hand bei Ohrentropfen
« am: 10. November 2012, 21:13:23 »
So, nachdem wir lange mit einer unlösbaren Ohrentropfen-Rezeptur rumgehampelt haben und auch kein zufriedenstellendes Ergebnis bekamen...(siehe anderen Thread), gibt uns der Arzt nach Rücksprache \"freie Hand\". Wir sollen eine \"Rundumschlag\"-Rezeptur \"erstellen\" Soll heißen:
Antibiotikum, Antimykotikum und Cortison. Ich denke, da wird mir die Liste von Herrn Wolf gut helfen.
Was muss ich bei Ohrentropfen beachten? Wir möchten dem Arzt ja eine gute, galenische Lösung präsentieren.
Ist es richtig, dass Ohrentropfen einen ph-Wert zwischen 6,8 und 8,3 haben müssen?
Stellt jemand in der Apotheke häufiger mal Ohrentropfen her?
Über Tipps bin ich, wie immer sehr dankbar  :)

Wenn das mit dem ph-Wert stimmt, wird es schwierig, alle drei Arzneistoffe mit der selben Löslichkeit und dem passenden ph-Wert zu finden.....  :(   Ein Antiseptikum kann ich finden, aber kein Antibiotikum  :huh:

kinget

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Aw: Freie Hand bei Ohrentropfen
« Antwort #1 am: 11. November 2012, 06:37:20 »
Sie müssen zunächst bestimmen , ob die Ohrentropfen für das äussere oder interne Ohr bestimmt sind.

Gruessen

BiFi75

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Aw: Freie Hand bei Ohrentropfen
« Antwort #2 am: 11. November 2012, 09:15:09 »
Oh, ich glaube, ich bin da etwas übers Ziel hinausgeschossen. Ohrentropfen gelangen beim intakten Trommelfell ja nur in den äußeren Gehörgang, gelle!?  :whistle:

Ich bin nun zu folgender Rezeptur gekommen:

Triamcinolonacetonid  0,05%
Clotrimazol              1%
Clorhexidindigluconat  0,1%  ( gd-online sagt 0,2% in alkoholischer Lösung  :unsure: )
Propylenglycol          10%
Isopropylalkohol 70%  ad 100%  <----   besser Ethanol 96% ??? brennt beides gleich im gereiztem Ohr, oder??

Hier liegt der ph Wert bei ca 7-8 (denke ich)

Da ich ja nun die ganze Zeit davon ausgegangen bin, dass der ph-Wert so hoch liegen muss, war die Wirkstoffauswahl sehr eingeschränkt. Ich schau jetzt nochmal nach einer anderen Lösung.......

S.Weisheit

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Aw: Freie Hand bei Ohrentropfen
« Antwort #3 am: 11. November 2012, 14:52:14 »
In 70% Isopropanol kann man, glaube ich, nicht ordentlich einen pH-wert bestimmen oder irre ich mich da?
Deswegen müssten die pH-Optima kaum eine Rolle spielen?!

BiFi75

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Aw: Freie Hand bei Ohrentropfen
« Antwort #4 am: 11. November 2012, 18:25:14 »
Die von mir gewählten Wirkstoffe sind von ihrer Lösungseigenschaft in der Rezeptur gut integrierbar. ABER,
grade sehe ich in dem Buch von Andreas Ziegler \"Plausibilitäts-Check Rezeptur gemäß §7 ApBetrO\"  in der Konservierungtabelle folgendes: Chlorhexidindigluconat --> CAVE --> Auricularia (Aufbereitungsmonographie) !?
mmhh.....
Ich bin auch für jede andere 3er Kombi dankbar. Hauptsache, sie ist plausibel und gut herstellbar. Ach ja, zu teuer sollte sie auch nicht sein, da die Patienten die Ohrentropfen selber zahlen müssen.

Denkbar wäre auch noch die Kombi:

Dexamethason
Miconazolnitrat
Triclosan
Propylenglycol
Ethanol 96%

Dexamethason ist ja auch in Otobacid OT. Aber welches Antiseptikum/Antibiotikum nimmt man am Besten für´s Ohr? In Fertigarzneimittel finde ich nur Ciprofloxacin ?!

S.Weisheit

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Aw: Freie Hand bei Ohrentropfen
« Antwort #5 am: 11. November 2012, 21:09:51 »
Polymyxin-B-Sulfat 10.000 IE, Neomycinsulfat 3,5 mg, Hydrocortison 10,0 mg pro ml = Otosporin-Ohrentropfen
Hab leider dazu keine Zusammensetzung des Lösungsmittels gefunden.

Das sind Ohrentropfen von Glaxo aus Österreich.
Scheint ja eine sinnvolle Kombination zu sein. Allerdings nur bei intaktem Trommelfell anzuwenden, da sonst der Hörnerv geschädigt werden kann.

Nun ist natürlich die Frage, inwieweit die Sachen sich in Ethanol oder Isopropanol lösen?

LG

kinget

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Aw: Freie Hand bei Ohrentropfen
« Antwort #6 am: 12. November 2012, 06:44:18 »
Kollege Fischer,

Sie haben eine Mischung aus wasserlöslichen und wasserunlöslichen Produkte. Dementsprechend ist diese eine Suspension von  Hydrocortison in einer Lösung von Polymixin und Neomycinsulfat in Wasser für Injektionen.

Weil Hydrocortison mikronisiert ist  kann eine Zunahme von der Viskosität  minimal sein.

Es könnte auch möglich sein, Hydrocortison in Propylenglykol zu lösen. Aber Sie müssen die Menge Propylenlykol feststellen so dass Hydrocortison nicht ausfallen würde , wenn sie mit die  wässrige Lösung  verdünnen.

BiFi75

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Aw: Freie Hand bei Ohrentropfen
« Antwort #7 am: 13. November 2012, 13:11:22 »
Irgendwie komme ich nicht weiter   :dry:
Ich habe heute mal die Rezepturbestandteile der ersten Rezeptur in Propylenglycol gelöst, in der Hoffnung dass es auch mal einfach sein kann. Leider findet man zu den Lösungseigenschafen nicht so viel über Propylenglycol. Meine Sorge war ja das Gentamicinsulfat, aber das löste sich. Clotrimazol, klar... aber das Mometason zickte mal wieder.
Ich glaube, ich muss doch auf andere Bestandteile zurückgreifen.
Stellt denn keine andere Apotheke \"Rundumschlag-Ohrentropfen\" her?  :(

BiFi75

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Aw: Freie Hand bei Ohrentropfen
« Antwort #8 am: 15. November 2012, 18:32:04 »
Mmmmhhh....

Ich habe die Ohrentropfen am Dienstag mit der Grundlage Propylenglykol hergestellt. Trotz Erwärmen hatte ich noch ein paar ungelöste Körnchen. Ich habe die Lösung abgedeckt und zur Seite gestellt.
Heute Morgen komme ich ins Labor...... die Lösung ist absolut klar und ohne jegliche Trübung, Schwebstoffe oder Schlieren!!

Aber ich kann den Patienten nicht einen ganzen Tag warten lassen... Wie kommt es, dass es sich auf einmal gelöst hat? Es war noch nicht ganz abgekühlt, als ich gegangen bin, aber daran kann es doch nicht gelegen haben, oder?