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Autor Thema: Betamethason, Gentamycin+Ciclopirox in Basiscr.  (Gelesen 6941 mal)

Team Ahlemer Kronen Apotheke

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Betamethason, Gentamycin+Ciclopirox in Basiscr.
« am: 01. November 2012, 14:35:23 »
Hallo,

wir sollen eine Rezeptur herstellen. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus Betamethason, Gentamycin und Ciclopirox, das ganze in die Basiscreme DAC eingearbeitet. Unserer Meinung nach müssten wir 2 Salben herstellen für Gentamycin und Betamethason, aber was machen wir mit dem Ciclopirox?
Danke für Rückmeldungen.
Lg

Wolf

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Aw: Betamethason, Gentamycin+Ciclopirox in Basiscr.
« Antwort #1 am: 01. November 2012, 16:34:55 »
Gentamycinsulfat gehört zu den so genannten Reserve-Antibiotika und sollte wegen der Resistenzproblematik nicht in externen Zubereitungen eingesetzt werden. Aus diesem Grund führt auch das NRF keine Rezepturen damit auf.
Gentamycinsulfat hat sein Wirkoptimum bei pH 7,8. Ciclopiroxolamin erzeugt in wäßriger Lösung einen pH von 8 - 9. Man könnte also beide Wirkstoffe in der Basiscreme DAC verarbeiten. Da Basiscreme DAC einen pH von 6 - 7 aufweist, müßte man mit Trometamol noch etwas nachkorrigieren.
Wenn der Verordner jedoch alle drei Wirkstoffe in einer einzigen Rezeptur behalten möchte, gibt es zwei verschiedene Problemlösungen. Entweder man richtet alles auf das saure Stabilitätsoptimum von Betamethason-17-valerat aus oder auf das leicht basische Milieu von Gentamycinsulfat aus.
1.) a) Gentamycinsulfat gegen Triclosan tauschen
    b) Basiscreme DAC gegen anionische hydrophile Creme tauschen, da inkonpatibel mit Triclosan
    c) Ciclopiroxolamin gegen das säurestabile Miconazolnitrat tauschen
Als Basis fungiert die NRF - Vorschrift 11.135., in die dann noch das Betamethason-17-valerat und das Miconazolnitrat eingearbeitet wird.
2.) Betamethason-17-valerat gegen Trimacinolonacetonid tauschen
Der pH in der Basiscreme sollte mit geringsten Mengen Trometamol auf 8 eingestellt werden.

Heinz

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Aw: Betamethason, Gentamycin+Ciclopirox in Basiscr.
« Antwort #2 am: 22. Februar 2013, 17:10:14 »
Eine Frage zu Lösung 2: Inaktivieren sich hier das anionische Ciclopirox und das kationische Gentamycinsulfat nicht?
Oder habe ich den Lösungsansatz missverstanden, ist ja schon etwas später..

Über Hilfe würde ich mich freuen, ein Arzt vor Ort hat immer gerne zwei FAM mischen lassen, was sich leider nicht machen lässt, er er ist sehr kooperativ und hat um eine plausible alternative gebeten  :)

Viele Dank

Wolf

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Aw: Betamethason, Gentamycin+Ciclopirox in Basiscr.
« Antwort #3 am: 28. Februar 2013, 16:54:21 »
Da haben Sie natürlich Recht! Ich hatte allerdings schon in Gedanken das Ciclopirox herausgenommen, allerdings nicht noch einmal erwähnt. Als Alternative käme z.B. Bifonazol oder Miconazolnitrat in Frage.

Es war wohl bei mir auch schon \"etwas später\". Da hat wohl die Konzentration kurz vor dem Zubettgehen etwas nachgelassen. Ich entschuldige mich für diese Schwäche.

Heinz

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Aw: Betamethason, Gentamycin+Ciclopirox in Basiscr.
« Antwort #4 am: 07. März 2013, 09:48:19 »
Je mehr ich mich damit beschäftige, desto verwirrter werde ich.. :(

als Grundlage für beide Varianten schlagen sie anionische hydrophile Creme SR vor?

Liegt hier nicht wieder eine Imkompatibilität mit den kationischen Wirkstoffen vor?

Wolf

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Aw: Betamethason, Gentamycin+Ciclopirox in Basiscr.
« Antwort #5 am: 07. März 2013, 10:23:43 »
Sie meinen wohl damit die mögliche Wechselwirkung zwischen Miconazolnitrat und dem anionischen Hilfsstoff Natriumcetylstearylsulfat in der anionischen O/W - Creme SR DAC.
Hierzu wäre zu sagen, dass Miconazolnitrat zwar theoretisch zu den kationischen Wirkstoffen gehört, aber praktisch diese Eigenschaft nicht ausspielen kann. Es ist nur sehr schwer wasserlöslich, kann daher auch nicht dissoziieren. Die kationischen Eigenschaften kommen also nicht zum Tragen.