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Autor Thema: Topisolon, bethamethason und gentamicinsulfat  (Gelesen 3998 mal)

Närrin

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Topisolon, bethamethason und gentamicinsulfat
« am: 26. Oktober 2012, 15:21:42 »
ich denke die Rezeptur macht keinen sinn, weil bethamethason sauer ist und gentamicinsulfat basisch....wo aber finde ich Informationen zu Topisolon? Wie macht ihr das bei so fertigen Salben?

ich hab das plausibiltätscheck buch vom apotheker verlag.

Wolf

  • Mitglied
  • Beiträge: 1.953
Aw: Topisolon, bethamethason und gentamicinsulfat
« Antwort #1 am: 27. Oktober 2012, 08:21:04 »
Solche Halbfertig-Grundlagen wie hier die Topisolon-Basissalbe dürfen Sie nicht ohne weiteres in einer Rezeptur einsetzen. Ohne ein chargenspezifisches Analysenzertifikat und eine von Ihnen durchgeführte Identitätsreaktion ist eine Verarbeitung lt. AMG und ApBetrO in der Rezeptur nicht erlaubt.
Bei Fertig-Dermatika sowie bei Halbfertig-Grundlagen sollte man sich genau die
Zusammensetzung der Hilfsstoffe ansehen und sich fragen, welche Stoffe zu einem pH-Wert beitragen könnten. Dabei sollte das eingesetzte Vehikel-System eindeutig identifiziert werden und ein besonderes Augenmerk auf den Typ der O/W-Emulgatoren (nichtionisch oder anionisch)gelenkt werden.
Topisolon Basisalbe enthält Isopropylmyristat, Wasser und Wollwachsalkoholsalbe.
Also handelt es sich hier um eine wollwachshaltige, lipophile Creme bzw. W/O-Creme. Weitere Hilfsstoffe, die pH-aktiv wären, sind nicht vorhanden. Man kann daher von einer annähernd neutralen Reaktion ausgehen.
Hierzu würde das Gentamycinsulfat mit seinem Wirkoptimum bei pH 7,8 passen.
Nicht passen würde das Betamethason-17-valerat, das im stark sauren, neutralen oder basischen Milieu zur Isomerisierung neigt (= Wirkverlust von 85 %!). Hier müßte der Citrat - Puffer aus der NRF-Vorschrift 11.37. hinzu gegeben werden.
Gentamycinsulfat ist ein Reserve-Antibiotikum, das wegen der Resistenzproblematik nicht in externen Zubereitungen angewendet werden sollte. Ich empfehle den Wechsel zu einem Antiseptikum wie Triclosan 1 % oder 2 %. Dann könnten beide Wirkstoffe in einer Rezeptur verbleiben.