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Autor Thema: Erythromycin, Metronidazol, Wolff Basiscreme  (Gelesen 18650 mal)

Widmaier

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Erythromycin, Metronidazol, Wolff Basiscreme
« am: 26. September 2012, 20:33:48 »
Unsere Rezeptur lautet:

Erythromycin 0,5g pH 7-10
Metronidazol 0,5g pH 4-6
Wolff Basiscreme 49,0 pH 7,4

unsere Frage: kann man die Rezeptur so lassen bzw. was kann man verbessern?

In der Hydrophilen Erythromycin-Creme mit Metronidazol NRF 11.138 sind auch beide Stoffe nebeneinander verarbeitet. Die Rezeptur soll, wenn möglich, nicht getrennt werden.

Vielen Dank für die Hilfe!  :whistle:

Wolf

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Aw: Erythromycin, Metronidazol, Wolff Basiscreme
« Antwort #1 am: 26. September 2012, 20:54:15 »
Das NRF ist mit seiner Kombination von Erythromycin und Metronidazol in der NRF-Vorschrift 11.138.
einer gewissen Strömung in der Dermatologenschaft gefolgt. Eine ebenso starke andere Strömung lehnt
eine solche Kombinationsrezeptur rundweg ab.
Hierfür sprechen allein schon die weit auseinander liegenden Stabilitätsoptima von Erythromycin (pH 8,5)
und Metronidazol (pH 5). Ich plädiere daher für eine Trennung der Rezeptur in zwei getrennte Zubereitungen.
Die äußerst kurze Aufbrauchfrist und die Aufbewahrung der NRF-Vorschrift 11.138. im Kühlschrank weist bereits
auf eine sehr problematische Stabilität hin.
Ich habe damals versucht, das NRF von der Veröffentlichung dieser Rezeptur abzuhalten. Leider hat man nicht auf mich
gehört.

Widmaier

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  • Beiträge: 116
Aw: Erythromycin, Metronidazol, Wolff Basiscreme
« Antwort #2 am: 01. Oktober 2012, 07:24:22 »
Hallo Herr Wolff,

ich hätte trotzdem noch eine Frage. In der NRF-Rezeptur 11.138 wird auf 100g Rezepturgesamtmenge 12g
Citronensäurelösung 0,5% zugesetzt. Was ist der Grund dafür? Müsste man diese rein theoretisch auch bei unserer Rezeptur zusetzen, wenn man sie denn herstellen würde?

Vielen Dank für Ihre tolle Arbeit!  :)

Wolf

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Aw: Erythromycin, Metronidazol, Wolff Basiscreme
« Antwort #3 am: 01. Oktober 2012, 13:08:39 »
Zunächst eine kleine Berichtigung: ich schreibe mich nur mit einem \"f\".
Ich bin nur ein einfacher Wolf.
Erythromycin ist chemisch betrachtet eine Base und erzeugt in neutral reagierenden Vehikel-Systemen oder wie hier in der Wolff Basiscreme (pH 6) einen alkalischen pH. Jenseits des Stabilitätsoptimums von pH 8,5 wird Erythromycin zu unwirksamen Artefakten umgelagert. Deshalb muss man den zu basischen pH mit Citronensäure oder Citronensäure-Lösung auf das pH-Optimum \"zurückholen\".
Vergleichen Sie dazu auch die NRF-Vorschrift 11.77. und 11.78.!
Praktisch gesehen müßten Sie, bevor Sie mit Citronensäure-Lösung anfangen zu korrigieren, erst eine pH-Messung machen. Dann sollte sich Milliliter für Milliliter unter ständiger pH-Kontrolle an das Optimum von 8,5 \"herangepirscht\" werden.