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Autor Thema: Bremer Nasensalbe.  (Gelesen 19731 mal)

Jütten

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Bremer Nasensalbe.
« am: 23. August 2012, 20:46:51 »
Hallo,
wir haben heute eine Rezepturvorlagebekommen, die nur aus dem Namen \"Bremer Nasensalbe\" bestand.
Wie ist den die genaue Zusammensetzung. Wir haben unterschiedliche Angaben gefunden.
Für einen genauen Hinweis wäre ich dankbar.
Heike

Eicke

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  • Beiträge: 92
Aw: Bremer Nasensalbe.
« Antwort #1 am: 24. August 2012, 06:02:56 »
Moin,
Die Bremer Nasensalbe ist bei uns eine recht beliebte Defektur. Dies ist die einfache Zusammensetzung:

Chlorhexidindiacetat    0,1
Propylenglycol          3,3
Ol.neutrale            33,0
Adeps lanae anh.   ad 100,0

Das Chlorhexidindiacetat lässt sich recht gut in leicht erwärmten Propylenglycol lösen.  
Es gibt auch noch die Bremer mit Menthol. Da wird zusätzlich 1% Menthol mit verarbeitet. Die ist aber auch bei uns eher selten gewünscht.

Aylin Kurt

  • Mitglied
  • Beiträge: 67
Aw: Bremer Nasensalbe.
« Antwort #2 am: 24. August 2012, 06:09:16 »
Moin!
Zitat aus den Rezepturhinweisen:

3.1 „Bremer Nasensalbe“ als Ersatzrezeptur für „Wittmaacksche Salbe“
Ein Vorschlag für eine borsäurefreie Ersatzrezeptur für „Wittmaacksche Salbe“ ist u. a. mit der so genannten „Bremer Nasensalbe“ gemacht worden. Eine beanspruchte Indikation ist nicht bekannt. Wichtige Kritikpunkte sind unangenehmer Geruch von Wollwachs, fehlender Wasseranteil und vor allem die lokale Toxizität des enthaltenen Chlorhexidin.
Nicht empfehlenswert: „Bremer Nasensalbe“ nach Angaben aus der Praxis
Chlorhexidindiacetat
0,1
g
Propylenglycol
3,3
g
Mittelkettige Triglyceride
33,0
g
Wollwachs
zu 100,0
g
3.1.1 Chlorhexidin als Antiseptikum
Als Ergebnis amtlichen Aufbereitung wurde zu Chlorhexidin u. a. publiziert: „Indikationen aus den Gebieten der Ophthalmologie, Urologie und Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde sind negativ beschieden worden.“ (14). Für die arzneiliche Anwendung in der Nase hat dies Auswirkungen auf die Erstattungsfähigkeit (15). Hinweise auf die nasale Chlorhexidin-Anwendung als Wirkstoff finden sich ohnehin kaum in der HNO-Literatur.
3.1.2 Chlorhexidin zur Konservierung
Die Chlorhexidindiacetat-Konzentration zur antimikrobiellen Konservierung ist, bezogen auf den hydrophilen Anteil einer Nasencreme, um Größenordnungen geringer als in der Bremer Nasensalbe. Diese bedarf jedoch keiner Konservierung, denn sie enthält gar kein Wasser, sondern das selbst antimikrobiell wirkenden Propylenglycol. Hydrophobe Nasen-Creme-Rezepturen mit einem etwa 15-prozentigem Wasseranteil und 0,05-prozentiger Chlorhexidindigluconat-Konzentration sind aus schweizerischen Krankenhausapotheken bekannt (13).
In-vitro-Untersuchungen an Flimmerepithelien von Ratte, Frosch und Hühnerküken zeigen eine irreversible Funktionsstörung der Ziliartätigkeit unter Einfluss von Chlorhexidindigluconat in 0,01-prozentiger Konzentration (16, 17). Auch falls die Bremer Nasensalbe nur in Nasen mit bereits fehlendem oder stark atrophiertem Flimmerepithel angewendet wird, dürfte eine lokale Toxizität vorliegen, die bei einer längeren Anwendung kritisch beurteilt werden muss.

Jütten

  • Mitglied
  • Beiträge: 14
Aw: Bremer Nasensalbe.
« Antwort #3 am: 24. August 2012, 08:30:28 »
Vielen Dank.