Hallo Frau Wiegand,
Harnstoff zersetzt sich in wasserhaltigen Zubereitungen allmählich in seine Ausgangsstoffe, so dass er mit einem Lactat - Puffer (pH 4,2) davor geschützt werden muss.
Dieses pH - Milieu bedeutete den \"sicheren Tod\" für Erythromycin und Clotrimazol. Daher wäre zu überlegen, ob der Harnstoff aus der Rezeptur eliminiert wird.
Erythromycin erzeugt als Base in neutral reagierenden, wasserhaltigen Grundlagen einen alkalischen pH. Welchen pH genau es hier liefert, müßte im Zuge einer Inprozess-Kontrolle überprüft werden. Liegt der pH unter 8,5 müßte mit Trometamol, liegt er über 8,5 müßte mit Citronensäure nachjustiert werden. Am besten wäre es, auch im Hinblick auf die Stabilität der anderen Wirkstoffe auf einen pH von 8 einzustellen, weil dies die \"Schmerzgrenze\" für Clotrimazol und Triamcinolonacetonid ist.
Fette und Öle, hier Vaselinum album, in der verordneten Konzentration von 20 % bekommt man nicht ohne weiteres in die Basiscreme DAC eingearbeitet. Dazu ist ein hoher Energieeintrag notwendig, will heißen, die Mischung muss auf dem Wasserbad geschmolzen, kalt gerührt und verdunstetes Wasser ergänzt werden. Dann erhält man aus der ehemals ambiphilen eine lipophile Creme als Vehikel-System.
MfG
Gerd Wolf