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Autor Thema: Buch: Rezeptur / Defektur , Kompatibilität  (Gelesen 9420 mal)

Susanne

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  • Beiträge: 286
Buch: Rezeptur / Defektur , Kompatibilität
« am: 17. Juli 2012, 18:39:17 »
Guten Abend,

Frau Tieke sagte mir heute am Telefon
etwas von einem Buch: Rezeptur/Defektur - Kompatibilität

Das hätte ich gerne genauer gewusst zum Bestellen, Verlag etc.
oder hat jemand einen besseren Tipp.
Habe einiges an Nachholbedarf und da es manchmal oder oft eilt,
könnte ich mir evtl. selber helfen bzw. mich informieren.

Heute ging es um Salicylsäure     3g

                Ungt.leniens ad 100g

 Salicylsäure unter 3 PH
 Ungt.leniens       5 PH

 ob das so pass ???

  Freue mich über jede Mail ! Vielen Dank !

Wolf

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  • Beiträge: 1.953
Aw: Buch: Rezeptur / Defektur , Kompatibilität
« Antwort #1 am: 17. Juli 2012, 20:59:17 »
Gemeint ist wohl das Buch von K. Thoma, Apothekenrezeptur und -defektur, 3. Erg.-Lfg., Deutscher Apothekerverlag Stuttgart 2006
Darin befindet sich eine Kompatibilitätstabelle, die Aussagen nur zu Mono-Rezepturen und für den Beobachtungszeitraum von 6
Wochen trifft. Für Kombinationsrezepturen mit 2 - 5 Wirkstoffen sind solche Tabellen nicht aussagekräftig.
Wenn Sie dann in eine Kompatibilitätstabelle von Herzfeldt [Defektur - Leitfaden für die apothekengerechte Arzneimittelproduktion, Govi-Verlag Eschborn, 1987, Bd. 2]schauen, finden sie eventuell gegensätzliche Aussagen zu Thomas Tabelle. Das hat damit zu tun, dass Herzfeldt erst nach 18 Monaten ein Urteil über die Kompatibilität gefällt hat.
Praktisch bedeutet das: eine larvierte Inkompatibilität muss sich nicht unbedingt nach 6 Wochen zu erkennen geben, aber doch nach 18 Monaten.
Damit will ich sagen, dass man alle Kompatibilitäts - Tabellen egal welcher Herkunft sie sind - mit einer gewissen kritischen Distanz betrachten muss. Bei Kombinationsrezepturen helfen sie einem gar nicht, bei Mono-Rezepturen bedingt.

Konkret zu Ihrem Fall. Eine Inkompatibilität zwischen Salicylsäure und Ungt. leniens existiert nicht. Sie brauchen die eigentlich unkonservierte Ungt. leniens nicht einmal nachzukonservieren, weil Salicylsäure antiseptisch wirkt. Dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass die Kühlsalbe eine Quasi-W/O-Creme und somit eine recht labile Grundlage darstellt, die nicht jeden \"Stress\" verträgt.

Susanne

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  • Beiträge: 286
Aw: Buch: Rezeptur / Defektur , Kompatibilität
« Antwort #2 am: 17. Juli 2012, 21:36:08 »
Vielen Dank !

Sind nicht nach 18 Monaten die meisten
Salben sowieso nicht mehr in Ordnung?

Nur, welches Buch bestelle ich uns nun
um mit den Kompatibilitäten allgemein
klar zu kommen und nicht bei jedem Piep
fragen und schreiben muss und Ihnen ständig
auf den Wecker gehe ?

Zück

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  • Beiträge: 206
Aw: Buch: Rezeptur / Defektur , Kompatibilität
« Antwort #3 am: 18. Juli 2012, 01:18:56 »
Therapiebedingt bzw. nach Wiedervorstellungstermin beim Arzt vorgegeben sollten
Sie vielleicht die 12 Wochen-Frist in Betracht ziehen, sofern die Kompatibilitäten
stimmen und keine gegenteiligen Kommentare vom Kollegen Wolf anfallen.
Das NRF und die NRF-Kommentare + etwas Gehirnschmalz sind in den meisten Fällen
vollkommen ausreichend.

MfG

G.Zück

Marke

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  • Beiträge: 34
Aw: Buch: Rezeptur / Defektur , Kompatibilität
« Antwort #4 am: 18. Juli 2012, 09:17:07 »
der Ordner aus dem DAV zur Rezepturdokumentation mit Vordrucken enthält im A4 Format das sehr hilfreiche kompakte Werk Plausibilitäts-Check von Andreas S. Ziegler 75 Seite A4 mit verschiedenen Tabellen zu Kompatibilitäten,pH Optima, Normdosen u.a. mfG. weiterhin sehr nützlich zur ordnungsgemässen Dokumentation und Deklaration v. Rezepturen ist das Labor Programm aus dem selben Hause v. Dr. Lennartz . Das Thieme Verlag Buch ist aber auch sehr nützlich, für die theoretischen und praktischen Grundlagen ist aber von 2005

Zück

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  • Beiträge: 206
Aw: Buch: Rezeptur / Defektur , Kompatibilität
« Antwort #5 am: 18. Juli 2012, 11:28:04 »
Der DAV Ordner ist optisch ansprechend, das Tabellenwerk handlich, aber eben eine Kompilation wie viele andere auch, eine immense Fleißarbeit, die schon aus diesem Grund einen gewissen Respekt verdient. Heißt nicht, daß die Sache vollkommen fehlerfrei ist. Kommt man aber erst im Lauf der Zeit drauf durch Gegencheck anderer Quellen.
Im Verzeichnis der Literatur-Quellen sehen Sie woher die Daten übernommen wurden – das meiste davon haben Sie wahrscheinlich sowieso in Ihrem Bücherbord.
Ein unentbehrliches Werk in unserer Handbibliothek: Wolf, Rezepturen, mittlerweile 3.Auflage.
Können Sie auch als Lesebuch verwenden, wenn Ihnen die Belletristik ausgegangen ist.
Kollege Wolf geht da schon  mehr in die Tiefe – siehe  Literaturverzeichnis.
Nochmals: Sie finden fast alles was Sie brauchen im NRF und den online - Rezepturhinweisen,
ein Arzneibuch Kommentar ist auch von Nutzen, aber den haben anscheinend viele Apotheken
aus Sparsamkeitsgründen nicht abonniert.

Weiterhin frohes Schaffen !

G.Zück