Hallo,
Was wollen Sie herstellen? Ein Polyacrylatgel oder ein Cellolusederivatgel?
Betamethasonvalerat hat sein pH-Optimum bei pH 3,5. Wenn Sie ein Hydroxyethylcellulosegel herstellen und das Trometamol in der Rezeptur belassen, ist das nicht sinnig. Trometamol ist nur aus einem Grund in der Rezeptur: Um die Gelbildung der Polyacrylsäure durch Neutralisation zu gewährleisten. Trometamol ohne das Carbopol verschiebt den ganzen Ansatz in Richtung basisch. Haben Sie mal den pH ausgemessen? Ich könnte mir vorstellen, der wird so bei pH 8-9 sein. Da ist das Betamethasonvalerat nicht lange überlebensfähig.
Falls Sie ein Hydoxyethylcellulosegel herstellen, sollten Sie den pH halbwegs (pH 4,5-5) um das Optimum des Betamethasonvalerats einstellen oder puffern (und vor allem das Trometamol rausschmeißen). Bei einem Carbopolgel wird dies wahrscheinlich nicht notwendig sein, da der pH je nach Trometamolmenge sich um die 5,0 bewegen sollte (Messen!).
Gele verflüssigen sich durch hohe Drehzahlen im Rührautomaten. Entweder niedrige Drehzahl wählen (der Topitec hat übrigens ein Handbuch) oder von Hand rühren (eh sinniger). Sollte Ihnen das Betamethasonvalerat nach vorherigem Lösen in Propylengylkol durch Wasserzugabe wieder auskristallieren, würde ich das als vermeintlichen Kunstfehler bezeichnen, außer es fällt feindispers wieder aus (was ich nicht glaube, aber auch nicht weiß).
Wofür ist das Titandioxid in der Rezeptur? Woher stammt die Vorschrift?
Schöne Grüße