Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen.
Wir haben von einem HNO-Arzt folgende Rezeptur bekommen. Es soll (vermutlich) eine Nasensalbe hergestellt werden.
Otriven 0,1% 1,66g
Sol. hydrocort. derm 0,25% 8,33g
Ol. olivarum 13,33g
Adeps lanae ad 50,0g
Zunächst einmal erscheint mir die verordnete Menge von 50g für eine Nasensalbe relativ hoch, wenn man von einer maximalen Anwendungsdauer von 1-2 Wochen ausgeht.
Aber das eigentliche Problem sind die Wirkstoffkonzentrationen.
Beim Xylometazolin kommen wir auf 0,00332%, wobei die Normdosis ja bekanntlich bei 0,025-0,1% liegt.
Beim Hydrocortison liegt der Wirkstoffgehalt bei 0,04165%. Die Normdosis liegt bei einer nasalen Anwendung bei 0,25%
Beides ist also gnadenlos unterdosiert.
Eine Anfrage bei der Apotheke im Ärztehaus ergab, dass diese die Salbe schon seit Jahren so herstellt und dass der Arzt auch darauf besteht. Er habe die Rezeptur von einer HNO-Tagung übernommen.
Meine Frage ist jetzt: dürfen wir die Salbe überhaupt so herstellen, wenn sie doch so gar nicht den Normdosen entspricht?
Ich bin für jede Antwort dankbar!