Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung

Suche


Caelo-News

Navigation

Neueste Beiträge

Autor Thema: Cortisonsirup  (Gelesen 7235 mal)

Theresa Schmidt

  • Mitglied
  • Beiträge: 6
Cortisonsirup
« am: 01. Juni 2013, 06:51:56 »
Hallo,
ich habe schon häufiger Gute Infos in diesem Forum gefunden und dachte mir, dass ich hier vielleicht eine Antwort zu meiner Frage bekommen kann.

Für einen Patienten mit eosinophiler Ösophagitis wird bei uns immer mal wieder ein Medikament hergestellt, das aus Pulmicort und einem Aromagel besteht. Leider ist das hergestellte Sirup manchmal (je nach Ansatzmenge) etwas zu dünnflüssig. In den Aromagel ist Hydroxyethylcellulose.

Meine erste Frage, muss bei einer Ansatzmengenerhöhung oder erniedrigung die HEC Menge propotional gerechnet werden? Oder kann es vielleicht auch an der Spezifikation liegen, dass es zu dünnflüssig wird? Gibt es bei HEC eine höchstmenge in einer Rezeptur?

Als zweites würde mich mal interessieren, obn vielleicht jemand weis, ob man auch einfach statt dem Aromagel ein Zuckersirup nehmen könnte? Wenn ja gibt es da welche über den Großhändler zu kaufen oder muss man die dann selbst herstellen?

Viele Dank schonmal, und wenn was unkklar ist einfach nachfragen ;)

Liebe Grüße

Wolf

  • Mitglied
  • Beiträge: 1.953
Aw: Cortisonsirup
« Antwort #1 am: 01. Juni 2013, 10:21:25 »
Es gibt im NRF einen Glucocorticoid - Sirup unter der Vorschrift 34.1.. Dort wird jedoch Prednisolon eingesetzt und nicht Budenosid. Da Budenosid ein pH - Optimum zwischen 2 und 5 hat, müßte man diese Vorschrift entsprechend \"umstricken.\"
Als weiteren Ausgangspunkt könnte man die \"Viskose Grundlösung (NRF S.20.)\" nehmen und darin die Menge an HEC auf den Verwendungszweck und -ort hin anpassen, d.h. die Menge sollte so gewählt werden, dass sie so dickflüssig ist, dass sie möglichst langsam durch den Ösophagus gleitet. Da muss man sicher ein bißchen tüfteln.

Eine Höchstmenge bei HEC gibt es nicht. 5 %ige HEC - Gele hätten schon eine \"cremeartige\" Konsistenz und wären für diesen Anwendungszweck nicht geeignet.

MfG
G. Wolf

Theresa Schmidt

  • Mitglied
  • Beiträge: 6
Aw: Cortisonsirup
« Antwort #2 am: 01. Juni 2013, 18:50:51 »
Vielen Dank für die Hilfe.
Also ich denke die NRF 34.1 Rezeptur wird zu dünnflüssig, deshalb leider nicht anwendbar, aber S 20 ist sehr hilfreich.
Allerdings tut sich hier eine neue allgemeine Frage auf:

In meiner Rezeptur wird HEC Hx 250 genommen 1,16g auf 100g Sirup. In der Vorschrift S.20 wird HEC 400 mit 0,6g auf 100g genommen.  :unsure:
Jetzt meine Frage:
Gibt es zufällig irgendwo eine Auflistung aller HECs mit den Spezifikationen und was die spezifikationen bedeuten? Und wie man sie untereinander austauschen und berechnen kann?  :dry:
Oder kennt jemand eine HEC 400 in der Lauertaxe die man bestellen kann oder eine HEC Hx 250?  :blink:

Vielen dank nochmal,
Liebe Grüße

Gramberg-Schmidt

  • Mitglied
  • Beiträge: 107
Aw: Cortisonsirup
« Antwort #3 am: 01. Juni 2013, 19:18:20 »
Hallo Frau Schmidt,

HEC 400 ist nicht mehr im Handel erhältlich. Alternativ wird Natrosol 250 G Pharm. (CAELO) (nominale Viskosität 300 mPa s) eingesetzt. Dies entspricht einer HEC 300. In den NRF-Rezepturhinweisen wird ein Zuschlag von etwa 20 % im Vergleich zu HEC 400 empfohlen. Man muss ein wenig experimentieren.

HEC Hx 250 finden Sie als Natrosol 250Hx Pharm. (nominale Viskosität 9000 mPa s) in der CAELO-Liste.

Als weitere HEC hat CAELO noch NATROSOL® 250 M Pharm. (nominale Viskosität 5000 mPa s) im Programm.

Die Werte in Klammern geben die scheinbare Nominalviskosität einer 2-prozentigen wässrigen Lösung der jeweiligen HEC wieder.

Eine Übersicht finden Sie in den NRF-Rezepturhinweiden online unter \"Celluloseether\".

Schönes Wochenende wünscht

Frank Gramberg-Schmidt

Theresa Schmidt

  • Mitglied
  • Beiträge: 6
Aw: Cortisonsirup
« Antwort #4 am: 01. Juni 2013, 20:44:21 »
Ah okay jetzt versteh ich zumindest warum das sirup so wässrig wurde mit einer HEC 300 mPa s anstatt mit einer Hx 250. Das bedeutet also tatsächlich dass eine HEC Hx 250 30 mal stärker viskos ist als eine mit 300 mPa s? Oder kann man das jetzt so auch wieder nicht schlussfolgern?
Somit brauche ich für meine Rezeptur entweder doch eine Hx 250 wie es auch darin steht oder ich muss die 300 mPa s stark erhöhen... wobei die erhöhung zu viel sein wird, weil man über 5 % kommt.

Ganz ganz lieben dank nochmal, das hat mir nun schon sehr viel weiter geholfen. Echt doof, dass man so etwas nicht in der Schule beigebracht bekommen hat...

Und ebenfalls ein schönes Wochenende