Nifedipinhaltige Salbe?

[VitaloBär]

Erst einmal ein herzliches Hallo an alle!

Wir haben ein Problem mit einer von einer benachbarten Praxis verordneten Rezeptur und hoffe hier Rat und Hilfe zu finden.

Es wird folgende Rezeptur verordnet:

Nifedipin                          0,15
Lidocainhydrochlorid               0,75
Ung. emils. aquosum      ad       50,00

Verwendet werden soll die Salbe bei Analfissuren.

Leider kann ich über diese Rezeptur keinerlei Informationen finden.
Nifedipin als Rohsubstanz scheint in Deutschland auch nicht ohne weiteres in Arzneibuchqualität zu bekommen zu sein.
Im Kollegenkreis hatten wir jetzt die Einarbeitung von Nifedipintropfen in Erwägung gezogen.
Leider bleibt für mich ein Problem bestehen die Plausibilitätsprüfung der Salbe.
In meinen Augen kann die die Zusammensetzung nicht als plausibel herstellen und abgeben.

Vielleicht bekomme ich hier Anregungen bezüglich einer Abwandlung.
Bzw. Tipps wie sich die Salbe herstellen lässt.

Vielen Dank im Voraus

MfG
D. Dittmer

[Wolf]

Von der Verwendung von Nifedipin in Ihrer Rezeptur möchte ich Ihnen dringend abraten. Nifedipin oder Nifedipin-Tropfen
sind höchst lichtempfindlich. Um es etwas scherzhaft auszudrücken. Sie müßten die Rezeptur im Keller anfertigen und dabei
am besten noch das Licht ausschalten.
Als Alternativen empfehle ich Öliges Triglyceroltrinitrat oder Isosorbidinitrat (als Verreibung erhältlich) oder Diltiazem-hydrochlorid. Rezepturhinweise hierzu finden Sie auf der Internetseite des NRF oder im NRF - Vorschriftenbuch.

Daneben weist Ihre Rezeptur eine Inkompatibilität zwischen dem kationischen Lidocain-HCl und dem anionischen Natriumcetylstearylsulfat in der Ungt. emulsific. aquos. auf. Hier muss die Grundlage ausgetauscht werden gegen eine nichtionische hydrophile Creme aus dem DAB oder aus SR/DAC/NRF.
 
Gruß

G. Wolf

[kinget]

Eine Alternative

Isosorbidenitrat 40 % 1,25 g
fluss. Paraffin 2,5 g
Vaselin ad 50 g