Rezepturforum
Rezepturforum => Rezeptur => Thema gestartet von: Susanne Müller am 19. Januar 2014, 15:58:24
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Hallo,
folgende Verordnungen liegen uns vor:
Urea 12,50
Daivonex Salbe 60,00
Ung. molle ad 250,00
dto.
Ung. molle
Ung. emul. aq. aa ad 250,0
Der Hersteller von Daivonex rät davon ab,diese mit anderen Grundlagen zu verarbeiten (Stabilitäts-
problem, Einfluss auf die Zersetzungsgeschwindigkeit von Calcipotriol wenn pH-Wert ins saure verschoben wird ). Urea würde den pH in wässriger Grundlage im Laufe der Zeit ins basische verschieben.
Bei der 2.Rezeptur kommt mit der Hydrophilen Salbe noch ein anderer Emulsionstyp ins Spiel.
Wie sind die Rezepturen zu beurteilen? Im voraus schon mal vielen Dank für die Hilfe!
MfG
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Hallo,
habe die beiden Rezepturen mal probeweise hergestellt.
Vielleicht hilft eine Info über den pH-Wert ja weiter: Der pH-Wert beider Rezepturen
liegt bei 5,5, gemessen mit diesen 3-Zonen-Streifen.Ich finde niergendwo Angaben über das
pH-Optimum von Calcipotriol. Der pH-Wert von Daivonex liegt jedenfalls zw. 5 und 5,5
Hat jetzt vielleicht jemand eine Idee,bitte ?
Im voraus danke schön!
MfG Susanne
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Ich finde niergendwo Angaben über das
pH-Optimum von Calcipotriol.
In diesem thread hat Herr Dr. Wolf das pH-Optimum erwähnt:
http://rezepturforum.de/index.php/forum/rezeptur-und-defekturherstellung/6059-clobetasolpsorcutanvaselin#6070
Das die Mischungen eine Menge Probleme mit sich bringen haben Sie selbst erkannt. Anbei ein Zitat aus einem Fachbuch (\"Dermatologische Externatherapie\" von Gloor, Thoma, Flur):
\"In Frage kommt bei stark irretabler Haut .... eine Verdünnung von Calcipotriol. Es wird empfohlen dazu weißes Vaselin zu verwenden. Hauptgrund ist, dass Calcipotriol auf einen pH-Wert von 8 eingestellt ist und die Mischung mit Emulsionen diesen pH-Wert verändern kann\"
Ihre zweite Mischung ist aufgrund der sauren Vorkonservierung der Ungt.emul.aqu. nicht sinnvoll - was im Umkehrschluß aber nicht bedeutet, dass ich die erste Mischung für unproblematischer halte - da muß ich noch ein wenig darüber nachdenken. Die Problematik der unterschiedlichen Phasentypen in der zweiten Creme haben Sie erkannt. Geht das überhaupt stabil galenisch zusammen? Die pH-Verschiebung durch Harnstoffzerfall ist das nächste Problem in beiden Cremes.
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Hallo
und vielen Dank,Herr Kuplent,für die Infos!
Seltsamerweise liegt der von mir gemessene pH des Fertigarzneimittels Daivonex Salbe bei 5,5
(gemessen mit 3-Zonen Streifen, Grundlage mit Druck aufgebracht).Vielleicht bekomme ich aber
auch keinen gescheiten Wert, da der Wasseranteil der Salbe ev. so niedrig ist.
Die 2. Rezeptur sieht zumindest optisch nicht instabil aus, Topitic machts möglich.
Schön, dass Sie sich ein paar Gedanken dazu machen wollen.
Wir werden unseren Hautarzt hinsichtlich der Problematik ansprechen.
Vielen Dank erstmal!
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Hallo Frau Müller,
ich kann Ihnen nur mitteilen, dass der pH-Wert von Calcipotriol-Salbe Hexal bei 8 eingestellt ist, Ich denke, bei Daivonex wird das ähnlich sein.
Wenn man die Hilfsstoffe so anschaut, dürfte das gepuffert sein auf diesen pH. Würde da an Ihrer Stelle eventuell bemi Hersteller nochmals nachhacken. Insofern könnte auch bei Gegenwart von Harnstoff der pH-Wert eventuell konstant gehalten werden (ohne Gewähr - keine Ahnung wie groß die Pufferkapazität ist und, ob es da sonstige Inkompatibilitäten gibt - man findet ja kaum Quellen :( ). Trotzdem würde ich empfehlen den Harnstoff rauszuschmeißen und zu Verdünnungszwecken einen nicht pH-aktive Variante wie Vaseline zu wählen - obwohl Ungt. molle jetzt auch nicht abwegig ist, da meiner Ansicht nach auch nicht pH-aktiv. Gibt der Hersteller keine Empfehlung mit welchem Verdünnnungspartner aufgetreckt werden könnte?
Schöne Grüße
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Hallo H.Kuplent,
alles was ich gefunden habe ist eine englische Infoseite unter www.leo-sarath.com.
Dort wird von Mischungen jeglicher Art abgeraten.
Falls ich noch was herausfinden sollte,ev. beim Hersteller,werde ich berichten.
Ihnen vielen Dank und schöne Grüsse!