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Rezepturforum => Rezeptur => Thema gestartet von: Widmaier am 25. Oktober 2012, 19:13:36
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Hydrocortisonacetat 0,2 pH:4-7
Clotrimazol 0,2 pH: 5-10
Pasta Zinci mollis 5,0 pH: -
Ungt. leniens 14,6 pH:5
Ich hab eigentlich nur eine kurze Frage: wozu dient Pasta Zinci mollis in der Rezeptur? Zum Auffetten?
Wir messen den pH von Ungt. leniens auf jeden Fall noch einmal nach. Darf ja nicht kleiner als 5 sein, sonst wird Clotrimazol hydrolytisch gespalten. Sonst Austausch gegen Miconazol.
Vielen Dank für die Antwort! Bin immer dankbar, denn nur durch solche Kleinigkeiten lernt man dazu. :silly:
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Ich habe unsere Ungt. leniens nachgemessen und ich komme auf einen pH von 5,5- max 6,0.
Kann ich die Rezeptur so lassen?
Vielen Dank!
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Ich würde sagen: na ja. Das war eine gute Idee von Ihnen, die Ungt. leniens nachzumessen. Nach meinen Erfahrungen schwanken die pH-Angaben von den Lieferanten bei den Grundlagen von Charge zu Charge.
Die Kombination der Pasta Zinci mollis mit Ungt. leniens macht eigentlich wenig Sinn. Die Pasta Zinci mollis basiert auf einem Kohlenwasserstoff-Gel, gehört demnach zu den hydrophoben Salben. Ungt. leniens stellt dagegen eine lipophile Creme bzw. eine Quasi-W/O-Creme dar. Da kann man sich nur die Frage stellen: was will der Arzt eigentlich und was braucht der Patient. Die totale Okklusion des KW-Gels wird durch die Ungt. leniens im Überschuß in eine maßige Okklusion verwandelt, wobei dann noch der Kühleffekt nach dem Brechen der Pseudo-Emulsion hinzu kommt. Es wäre also sinniger, das ZnO aus der Pasta Zinic mollis herauszunehmen und direkt in die Ungt. leniens einzuarbeiten.
Angemerkt sei noch, dass ZnO das Hydrocortisonacetat in seiner Stabilität beeinträchtigt. Die Haltbarkeit sollte laut Literatur auf maximal 4 Monate begrenzt werden.
Davor kommt aber noch der Aspekt der verminderten Haltbarkeit, weil Ungt. leniens unkonserviert geliefert wird. Danach wäre die Aufbrauchfrist auf 4 Wochen in einer Tube zu begrenzen. Bei einer längeren Anwendungsdauer muss nachkonserviert werden. Wir nehmen dazu Propylenglycol, und zwar 5 g auf 100 g Kühlsalbe. Dabei ist es wichtig, dass das Propylenglycol erst ganz zum Schluss der Rezeptur hinzugefügt wird. Eine frühere Zugabe führt zum Brechen der Pseudo-Emulsion.
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Vielen Dank für den Hinweis auf die kürzere Haltbarkeit wegen Zinkoxid und Hydrocortisonacetat!!! :)