Rezepturforum

Rezepturforum => Sonstiges => Thema gestartet von: Britt am 23. August 2021, 09:22:29

Titel: Rezeptur mit Betamethasondipropionat
Beitrag von: Britt am 23. August 2021, 09:22:29
Hallo,
ich hätte gerne mal eure Meinung zu folgender Rezeptur:

Urea pura     3,0
Clotrimazol   1,5
Betamethasondipropionat  0,09
Ung. emuls.        ad 90,0

ich habe im NRF keine Hinweise dazu gefunden.
Titel: Re: Rezeptur mit Betamethasondipropionat
Beitrag von: Heidrun Reinert am 23. August 2021, 13:04:24
Hallo Britt,

an sich ist die Rezeptur so plausibel und kann angefertigt werden. Da die Grundlage wasserfrei ist, spielt der pH-Bereich keine Rolle.

Allerdings ist die Teilchengröße des Harnstoff zu beachten. Günstig wäre der Einsatz eines Harnstoff-Konzentrates, welches vorab hergestellt und vor der Weiterverarbeitung über die Salbenmühle gegeben wird. Ansonsten hat mein einen "Sandkorn-Effekt" auf der Haut, der vom Patient nicht akzeptiert wird.

Beste Grüße,

Heidrun Reinert
Titel: Re: Rezeptur mit Betamethasondipropionat
Beitrag von: Britt am 23. August 2021, 14:41:25
Hallo Frau Reinert,

vielen Dank für die Antwort. Also ist Ihrer Meinung nach das Auflösen des Harnstoffs in einer kleinen Menge Wasser nicht sinnvoll?

Gruß,
Britt
Titel: Re: Rezeptur mit Betamethasondipropionat
Beitrag von: Achim Marliani am 23. August 2021, 18:01:12
Hallo Britt,

Nein! Das kann sogar gegenteilige Effekte haben. Durch Verdunstung kann es hier zu Kristallwachstum des Harnstoffs kommen, und dann haben Sie nicht nur Körnchen, sondern evtl sogar Nadeln in der Salbe. Nicht schön. Von daher ist Harnstoff gelöst einarbeiten nicht wirklich sinnvoll, es sei denn, es ist eh ein großer Überschuss Wasser in der Rezeptur.

Gruß
Achim Marliani
Titel: Re: Rezeptur mit Betamethasondipropionat
Beitrag von: Heidrun Reinert am 24. August 2021, 10:53:07
Hallo Britt,

ich stimme der Aussage von Herrn Achim Marliani zu. Das Auflösen des Harnstoff in einer kleinen Menge Wasser könnte zu einer Rekristallisation führen.

Bei Wasserzugabe müsste die Rezeptur auch noch mal genauer betrachtet werden in Bezug auf die pH-Bereiche und der Konservierung.

Viele Grüße,

Heidrun Reinert