Rezepturforum
Rezepturforum => Rezeptur => Thema gestartet von: Tetzel am 24. April 2014, 09:56:01
-
Guten Tag,
unsere Hautärztin verschreibt neuerdings folgende Rezeptur:
Ichthyol 2,0g Dexamethason 0,025g in Ungt. Zinci Lexer ad 100g
An sich ist die Herstellung kein Problem. Allerdings habe ich ein Problem mit der Grundlage...
In der Fertigware befindet sich Rinderklauenöl. Mir ist eigentlich geläufig, dass dieses obsolet ist. Eine Rücksprache mit der Fa. ergab, dass wohl es sich eben um dieses "Klauenöl" handelt und nicht um Rinderfußöl... und die Fa. eine Zulassung besitzt. Sollte man es ignorieren?
Worin besteht der Unterschied zwischen Rinderklauen- und Rinderfußöl???
Und eine 2. Frage, kann mir jemand den ph-Bereich für diese Grundlage nennen, in dem man rezeptieren kann.
Vielen Dank.
Ch. Tetzel
-
Moin,
Rinderklauenöl und Rinderfußöl (Oleum pedi tauri) sind identisch. Die Monographie dafür wurde 2005 aus dem DAC gestrichen, da eine Gewährleistung der pharmazeutischen Qualität nicht gegeben war.
Da die Grundlage ein zugelassenes Arzneimittel ist sehe ich kein Problem darin es zu verwenden.
-
Vielen Dank,
genauso war es mir auch bewusst! Aber die Aussage der fa. hat mich doch verunsichert...
Fehlt nur noch die Frage nach dem rezeptierbaren ph-Bereich.
Nochmals Danke.
Ch. Tetzel
-
Hallo,
der rezeptierbare pH-Bereich der Grundlage wird sich wahrscheinlich nicht ganz decken mit den Substanzen. Erfragen sie bei der Firma den pH-Wert der Unguentum Zinci Lexer.
Ichthyol (Ammoniumsulfobituminosulfonat) 4-10 - hier sehe ich weniger Probleme
Dexamethason 2-7 - ist nicht so basenstabil - dadurch sehr begrenzte Laufzeit
Schauen sie auch einmal bei den Rezepturhinweisen vom NRF/DAC im Internet (Anmeldung erforderlich) nach. Dort gibt es eine Tabelle bezgl. der Stabilität von Externglucocoticoiden in wasserhaltigen Grundlagen die Zinkoxid enthalten.
Eigentlich müßte hier ein Austausch gegen ein basenstabileres Glucocorticoid (nach Rücksprache mit dem Arzt) erfolgen.
Beste Grüße
Heidrun Reinert