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Rezepturforum => Rezeptur => Thema gestartet von: Alt am 01. November 2012, 20:45:32

Titel: Clobetas./Salicyls./Rizinusöl in Ungt. emuls. aq.
Beitrag von: Alt am 01. November 2012, 20:45:32
Hallo,
folgende Verordnung liegt vor:

Clobetasolprop.       0,05 g
Salicylsäure          5,00 g
Rizinusöl             5,00 g
Ungt. emuls. aq.  ad 100,0 g (mit Propylenglykol)

Hier müsste man das Rizinusöl eliminieren und statt dessen dickfl. Paraffin zum Anreiben der Salicylsäure nehmen. Oder? Eigentlich ist es doch egal was man da zum Anreiben nimmt, die Salicylsäure würde sowieso in der Ungt. emul. aq. auskristallisieren. Also könnte man doch statt Salicylsäure Harnstoff einarbeiten, dann hätte man das Problem gelöst, oder? Das Clobet. müsste hier mit Citratpuffer stabilisiert werden. Oder?

Vielen Dank im Vorraus.
Titel: Aw: Clobetas./Salicyls./Rizinusöl in Ungt. emuls. aq.
Beitrag von: Wolf am 02. November 2012, 08:47:52
Salicylsäure mit Rizinusöl anzureiben, gilt heutzutage als galenischer \"Kunstfehler\". Rizinusöl stellt für Salicylsäure ein einigermaßen gutes Lösungsmittel dar, Paraffin. liq. ein schlechtes Lösungsmittel. In der Ungt. emulsific. aquos. käme es zu einer übersättigten Lösung, aus der die Salicylsäure in größeren Kristallen rekristallisiert als Sie sie vorher eingesetzt haben.
Man könnte jedoch das Öl auch als \"Auffettungsmittel\" für die UEA auffassen.
Dies müßte beim Verordner geklärt werden. Diese Maßnahme würde auch im Prinzip nichts bringen, weil damit die prinzipiellen Eigenschaften, also auch
die negativen Eigenschaften nicht verbessert werden.  
Da die Optima von Salicylsäure und Clobetasolpropionat nicht miteinander harmonieren, plädiere ich auch aus diesem Grund für einen Austausch gegen Harnstoff und den Zusatz des Citrat-Puffers, der dann beide Wirkstoffe auf einmal schützt.