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Autor Thema: Salicylsäure und Rizinusöl in Rezepturen  (Gelesen 3074 mal)

KeApotheke

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Salicylsäure und Rizinusöl in Rezepturen
« am: 04. März 2022, 13:16:22 »
Hallo:) 

wir haben in unserer Apotheke immer wieder Rezepturen mit Salicylsäure und Rizinusöl.
Uns ist bekannt, dass die Salicylsäure nicht mit Rizinusöl angerieben werden sollte.
Bis jetzt haben wir es meistens nach ärztl. Rücksprache raus gelassen oder in Erdnussöl/Paraffin getauscht.

Muss man das Rizinusöl grundsätzlich austauschen? Oder könnte man es in der Rezeptur lassen, wenn man nicht anreibt? Oder anstatt der Salicylsäure eine Salicylsäure Verreibung verwendet?
Kann man das Öl einfach weglassen oder umtauschen ohne Rücksprache mit dem Arzt?

Danke für Ihre Hilfe! Wir sind uns nicht ganz sicher, was der richtige Weg ist;)

« Letzte Änderung: 14. März 2022, 14:21:32 von KeApotheke »

Achim Marliani

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Re: Salicylsäure und Rizinusöl in Rezepturen
« Antwort #1 am: 04. März 2022, 17:22:36 »
Hallo KeApotheke,

jetzt kommt eine Wischi-Waschi-Antwort: kommt drauf an!

Im Ernst: es hängt vom Verhältnis Salicylsäure/Rizinusöl ab. Das Problem ist ja eine mögliche Rekristallisation. Von daher stellt sich die Frage, haben wir für die Salicylsäure eine Suspensions- oder eine Lösungssalbe?

Wenn das Rizinusöl nur als Anreibemittel für die Salicylsäure drin ist (meist dann ja etwa die gleiche Menge wie Salicysäure), haben wir definitiv eine Suspensionssalbe, dann MUSS nach DAC das Öl gegen z.B. Paraffinöl ausgetauscht werden. Und zwar auch ohne Rücksprache mit dem Arzt.

Wenn das Rizinusöl aber in größerer Menge drin ist, also der Verdacht besteht, dass es vielleicht selbst eine Wirkung haben soll, dann können wir es nicht einfach so rauslassen. In dem Fall wird es spannend. Ist so viel Rizinusöl in der Rezeptur, dass die Salicylsäure sicher drin gelöst bleibt (in 100g Rizinusöl lösen sich ca 12g Salicylsäure), haben wir eine Lösungssalbe und kein Problem. Dann kann es drinbleiben. Das dürfte aber eher selten sein. Haben wir aber NICHT diese Menge Rizinusöl, dann haben wir doch wieder eine Suspension. In dem Fall kommen Sie nicht um die Rücksprache mit dem Arzt herum.

Gruß
Achim Marliani

KeApotheke

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Re: Salicylsäure und Rizinusöl in Rezepturen
« Antwort #2 am: 01. April 2022, 09:23:07 »
Danke für Ihre Antwort! :)

Ich hätte dazu nochmal eine Frage... Ich habe eine Rezeptur, bei der Salicylsäure-Verreibung verwendet wird und Rizinusöl nicht zum Anreiben gedacht ist. Muss man in diesem Fall das Rizinusöl auch Austauschen?

Achim Marliani

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Re: Salicylsäure und Rizinusöl in Rezepturen
« Antwort #3 am: 02. April 2022, 09:30:12 »
Uff, schwierige Frage. Kommt drauf an. Wie genau sieht die Rezeptur aus? Stellen Sie die doch bitte mal exakt ein, sonst ist die Frage nicht wirklich zu beantworten.

KeApotheke

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Re: Salicylsäure und Rizinusöl in Rezepturen
« Antwort #4 am: 13. April 2022, 12:33:09 »
Clobetasol 0,05g
Rizinusöl 3,0g
Salicylsäure-Verreibung 50% 6,0g
Eucerin cum aqua
Vaselinum album aa ad 100g

Das wäre die verordnete Rezeptur. Danke!

Achim Marliani

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Re: Salicylsäure und Rizinusöl in Rezepturen
« Antwort #5 am: 19. April 2022, 09:19:37 »
Erst mal sorry, aber ich war über die Ostertage in Urlaub, daher die späte Antwort.

Und ja, in der Rezeptur würde ich es in jedem Falle austauschen. Wir haben hier eine Menge Ricinusöl, die keine eigene (arzneiliche) Wirkung haben kann, aber die ausreicht, die enthaltene Salicylsäure zumindest zum großen Teil zu lösen. Dazu kommt, dass das Anreibemittel bei der Verwendung des Salicylsäure-Konzentrats ja eh überflüssig wäre. Von daher entweder weglassen oder zumindest aber gegen ein inertes Öl austauschen.

Gruß
Achim Marliani