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Autor Thema: Natriumselenit  (Gelesen 6304 mal)

Heuer

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Natriumselenit
« am: 16. April 2015, 17:16:39 »
Hallo,
folgende Rezeptur soll gefertigt werden: Selen Tropfen 600µg / 5 Tropfen
Kollegen fertigten bereits eine Rezeptur:

Selentropfen 600g/5 Tropfen

Na-selenit 0,26g
Ethanol90% 7,9g
Aqua ad inj ad 50,0g

Problem: wenn ich von wässrigen Tropfen ausgehe hat eine Tropfpipette 34 Tr auf 1,0g ein Normaltropfenzähler ca 20 Tr, ein Pipett-Tropfeinsatz einen ganz anderen Wert. Mit 20% Alkohol variiert das auch noch.
Wenn ein Normaltropfenzähler verwendet würde, wäre die obige Rezeptur überdosiert. Welche Tropfpipette mitgegeben wurde ist  entscheidend.

Würde eine ethanolisch-wässrige Lösung V/V 20%ig herstellen: 8,65 g Ethanol auf 50 g Wasser und die Tropfen aus der Lösung zählen bis 1g erreicht ist auf der Analysenwaage. Entsprechend die Selenitmenge pro Tropfen errechnen.

Fraglich ist aber die Anwendung in diesem hohen Dosisbereich. Es gibt Fertig-AM die bequemer und sicherer dosiert werden können.
Der toxische Bereich ist u.U. schnell erreicht. 600µ für kurze Zeit üblich z.B. bei Prostatakarzinom.
Außerdem kosten 50 g Na-Selenit ca 80€, Verfall 2017.

Irgendwelche Anregungen?
Wäre sehr dankbar!
Grüße YXXX

ApoWiki

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Re: Natriumselenit
« Antwort #1 am: 18. April 2015, 22:10:51 »
Guten Abend,

Zuerst habe ich noch ein paar Fragen zu Ihrem Fall:

1. Handelt es sich um eine ärztliche Verschreibung?
2. Wenn ja wie wurde die Dosierung angegeben?

Hier ist die AMVV zu zitieren. Danach sind Arzneimittel zum innerlichen Gebrauch ab eine Tagesdosis von >50µg Selen verschreibungspflichtig.

"Selenverbindungen
- ausgenommen Selendisulfid zum äußeren Gebrauch in einer Konzentration bis zu 2,5 Gewichtsprozenten -
- ausgenommen in Zubereitungen zum inneren Gebrauch mit einer Tagesdosis bis zu 50 my g Selen
"

Dann natürlich ist das therapeutische Konzept der Rezeptur zu bewerten. Für mich nicht direkt erkennbar.

Des Weiteren frage ich mich wieso nicht auf ein verfügbares Fertigarzneimittel zurückgegriffen wird (selenase® 100 μg peroral Lösung)?

Diese Punkte wären für mich zuerst zu klären bevor ich mich mit den Details der Rezeptur abmühen würde.

Vielleicht habe ich jetzt auch nur noch mehr Fragen aufgeworfen. Schreiben Sie mir wie es ausgeht.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr,

Dr. Golo Beranek